Dannemann Zigarren
Dannemann Zigarren standen lange Zeit für hochwertige Tabake aus Brasilien. Doch wurde im Jahr 2014 der Import der Longfiller nach Europa eingestellt. Seitdem werden die Überbleibsel der Dannemann Zigarren in Deutschland mit der Maschine gefertigt. Mit den alten Dannemann Zigarren aus Brasilien haben diese nicht mehr viel zu tun.... mehr...
Geboren im deutschen Zigarren-Mekka - bescheidene Anfänge in Brasilien
Als Mitte des 19. Jahrhunderts in Bremen jeder zehnte Bürger mit der Zigarrenherstellung oder dem Tabakhandel seine Brötchen verdiente, wurde dort auch ein gewisser Gerhard Dannemann geboren. Nach der Aufhebung des Rauchverbots war Bremen schnell zum Hauptumschlagsplatz Europas für Tabakware avanciert und es verging kaum eine Woche, in der nicht mindestens eine Zigarrenmanufaktur in der Stadt gegründet wurde. Natürlich sollte dieser Gerhard Dannemann in Bremen bald mit Zigarren zu tun haben. Nach einer Kriegsverletzung verschlug es ihn nach Freiburg, wo er sich hinsichtlich des Tabakanbaus weiterbildete.
1872 war es dann schließlich soweit: Gerhard Dannemann wanderte
nach Brasilien aus, um dort seine eigene Zigarrenfabrik zu
eröffnen. Kaum jemand hätte damals daran gedacht, dass später
daraus ein wahres Zigarrenimperium entstehen könnte. Dannemann, der
nach der Auswanderung seinen Vornamen in das portugiesische
"Geraldo" umbenannte, begann, wie so viele andere vor ihm, in ganz
kleinem Rahmen:
In einer beschaulichen Manufaktur stellte er sechs
Zigarrendreherinnen an. Dank des damaligen Zigarrenbooms in
Brasilien und Europa, wurden aus den sechs Arbeiterinnen innerhalb
einiger Jahre über 500. Folglich entstanden im Bundestaat Bahia
weitere Fabriken, Lagerhäuser und Kontore.
Gründer eines Firmenimperiums
21 Jahre nach seiner Auswanderung erhielt der Unternehmer seine
erste große Auszeichnung. Der Kaiser Brasiliens, Dom Pedro II,
verlieh Dannemann den Titel "Imperial Cigar Factory Dannemann". Das
Unternehmen war zum größten der ganzen Region gewachsen und hatte
für viel Aufmerksamkeit gesorgt - in Brasilien wie in der
Alten Welt. Geraldo Dannemann hatte es geschafft, mit vier großen
und etwa 300 kleineren Unternehmen über 700 Millionen Zigarren im
Jahr zu produzieren.
10% der Produktionsmenge blieb im größten Land Südamerikas, der
Rest (ca. 630 Millionen Zigarren jährlich!) wurde vor allem
nach Europa exportiert. Aus dem ehemaligen Kleinunternehmen war ein
Imperium gewachsen, das bis heute weltweit bekannt ist. Als 1889 in
Brasilien die Republik ausgerufen wurde, war Dannemann der erste
Bürgermeister seiner brasilianischen Stadt Sao Felix. Mit dem
Zigarrenimperium war auch die kleine Gemeinde stark gewachsen.
Im Jahr 2014 entschloss man sich bei Dannemann nicht weiter auf
Zigarren
aus Brasilien zu bauen. Zu schlecht waren die Umsätze der
Eigenmarken aus Bahia. Während Dannemann Zigarillos ein Renner
wurden, blieben die Longfiller hinter den Erwartungen zurück.
Dannemann Zigarren aus Brasilien wurden eingestampft. Tabake
bezieht das Unternehmen weiter aus der Region.