Toscano Zigarren
Heute sind Toscano Zigarren und Toscanello Zigarillos die beliebteste Marke für Tabakwaren aus Italien. In der Toskana begann die Geburtsstunde dieser legendären Zigarren: Der Legende nach, sollen Toscanos, wie so oft im Falle genialer Erfindungen, durch einen Unfall entstanden sein. In einer Zigarrenmanufaktur Ferdinands III, eines toskanischen Herrschers, wurden die draußen aufbewahrten Kentucky Tabake durch einen unerwartetes Sommergewitter völlig durchnässt. So kam es, dass eine Fermentation einsetzte, die nach einer erneuten Trocknung für den besonderen Geschmack der Zigarren sorgte.... mehr...
Toscano Zigarren mit Kentucky Tabak aus Italien
Verkauft wurden die schon damals als Luxus geltenden Zigarren zunächst in Florenz. Ohne Umblatt und in der Mitte mit einem einfachen Band versehen. Der rustikale Kentucky Tabak war vielleicht ein teures Importprodukt, jedoch wurde er in seiner Heimat, den USA, hauptsächlich als einfacher Schnupf- und Pfeifentabak verwandt. Der rustikale Geschmack, der durch die Fermentation verfeinerten Zigarren gefiel dem italienischen Volk und so wurde die Toscano zu einem großen Erfolg.
Welche Toscano Zigarren Sorten gibt es?
Zu einem Symbol von Freundschaft wird die Toscano Zigarre dadurch, dass man sie in der Mitte durchbrechen muss, um so zwei rauchbare Enden zu erhalten. Heute gibt es Toscanos und Toscanellos in verschiedenen Auflagen, nicht selten mit einer Referenz an ihre berühmten Raucher, zum Beispiel Garibaldi oder Modigliani. Noch beliebter als die langen Toscanos sind die schnuckeligen, meist sehr dunklen Toscanelli. Im Prinzip handelt es sich um halbe Zigarren oder sehr dicke Zigarillos, die an einer Seite spitz zulaufen.
Mit steigender Beliebtheit gab es immer mehr Toscano Sorten. Die bekanntesten Toscano Zigarren Sorten sind heute die Classico, die Extra Vecchio und die kraftvolle Antico. Außerdem gibt es noch die Antica Riserva sowie die Garibaldi. Garibaldi ist eine relativ junge Toscano Zigarre. Die kleinen Toscanelli haben viele Sorten mit Aromatisierung,
Die Rolle der Frau in der Manifatture Sigaro Toscano
Beginnend im Jahr 1818, fand die Zigarrenherstellung hauptsächlich in Florenz statt. Erst in der Nachkriegszeit verließ die "Stortignaccolo", die krumme Zigarre, die Hauptstadt der Toskana. Man verlagerte die Produktion in Fabriken in Lucca und Cava de’ Tirreni. Eine besondere Rolle spielte dabei seit jeher die Frau:
Bis Mitte des 19. Jahrhunderts arbeiteten nur 20 Mitarbeiterinnen in der Manifatture Sigaro Toscano. Bis zu Beginn des 1. Weltkrieges stieg die Zahl auf 16.000 Mitarbeiterinnen an. Die Wachstumsquote bei der Anstellung von Frauen war in diesen Zeiten nirgendwo so hoch wie beim italienischen Zigarrenhersteller. Die Arbeitswelt war hart, sieben bis 14 Stunden - abhängig von der Jahreszeit - mussten die Rollerinnen schuften. Doch die Arbeit war sehr anerkannt und ermöglichte neben einem festen Einkommen eine gewisse Unabhängigkeit. Die Zigarrenrollerinnen waren entscheidend für die Herstellung der Toscanos. Ihre Arbeit ist seit über 200 Jahren nahezu unverändert und wird von Mutter zu Tochter weitergegeben.