Was ist Vermählung?

Die Vermählung ist eine wichtige Phase im langen Prozess der Entstehung einer Zigarre. Es handelt sich dabei um den letzten Schritt vor der Verpackung der Zigarren in verkaufsfertige Kisten. Damit die in den verschiedenen Tabakblättern einer fertig gerollten Zigarre enthaltenen ätherischen Öle und Aromen miteinander verschmelzen können, werden sie bündelweise in sogenannten Vermählungsräumen gelagert. Meist sind diese Räume recht kühl und im besten Fall mit Zedernholz verkleidet. Neben der hoffentlich harmonischen Zusammenführung möglicher Aromen der unterschiedlichen Tabakblätter, wie Ligero, Seco und Volado, setzen im Laufe der Zeit komplexe chemische Umwandlungsprozesse ein. So wird beispielsweise in den ersten Monaten der Lagerung Ammoniak abgebaut.

Trocknungs- und Reifeprozess

Erst im Laufe dieses Trocknungs- und Reifeprozesses, bei dem Feuchtigkeit entweicht und Aromen harmonisch zueinander finden sollten, entwickelt sich die Zigarre und zeigt, ob die Komposition des Blenders sich zu einem runden und komplexen Ganzen zusammenfügt. Erst im Vermählungsraum finden die einzelnen Komponenten einer Zigarre, also Einlage, Umblatt und Deckblatt, die über verschieden Stärken und Aromen verfügen, zueinander. Ob das Blending aus Tabaken verschiedener Lagen und häufig unterschiedlichster Provenienz die richtige Entscheidung war und, ob die Zigarre bei Kritikern und Connaisseuren gut ankommt, entscheidet sich also letztlich im Vermählungsraum.

Kontinuierlicher Reifeprozess

Der Reife- und Trocknungsprozess einer Zigarre endet jedoch nicht im Vermählungsraum, sondern geht im Humidor des Zigarrengeschäfts und des Connaisseurs weiter. Einen besonderen Einfluss auf das Aroma eine Zigarre übt dabei das Holz des Humidors aus. Daher sollte es sich dabei immer um Zedernholz handeln, das besonders gut zur Reifung von Tabaken geeignet ist, ähnlich wie das der Eiche für den Wein.