Was ist Viñales?
Viñales ist der Name einer Ortschaft und vor allem einer Landschaft in der kubanischen Region Pinar del Rio. Die besten Tabake der Welt gedeihen hier in einer paradiesischen Landschaft, die geprägt ist von einer geologischen Besonderheit, die unter dem Namen Verkarstung bekannt ist. Die unter dem Namen „Valle de los organos“ (das Tal der Orgelpfeifen) bekannte Landschaft bezaubert durch bizarre Erhebungen von bis zu 400 Metern.
Zwischen den „Mogoten“ oder auch Elefantenrücken, wie diese kleinen Berge auch genannt werden, gedeihen seltene Pflanzen wie Palmfarne, bei denen es sich um lebende Fossilien handelt. Neben der außergewöhnlichen Flora und Fauna, gedeiht hier auf einer relativ kleinen Fläche von etwa vier mal zehn Kilometern natürlich auch Tabak. Eigentlich dreht sich hier alles um Tabak und kubanische Zigarren, obwohl man recht weit weg ist von Havanna.
Poröse Kegelkarstlandschaft
Aus geologischer Sicht, ist Viñales der älteste Teil Kubas. Es ist aber auch der poröseste. Da das Kalkgestein sehr weich ist, sackt der Boden immer wieder ab, was auch der Grund für das schnelle Versickern des Regenwassers und für das größte zusammenhängende Höhlensystem Kubas ist. Das eine so außergewöhnlich Landschaft nicht nur Tabakbauern anzieht, sondern in zunehmenden Maße auch Touristen, erklärt sich von selbst. So spielt neben dem Anbau von Tabak und weiteren landwirtschaftlichen Aktivitäten der Tourismus eine immer größere Rolle für die Region.
Tabak heiraten
Ein Sprichwort der „vegueros“, der Tabakarbeiter Kubas, besagt, dass man Tabak nicht einfach pflanzen könne, sondern heiraten müsse. Diese Einstellung zeugt einerseits von der Schwierigkeit des Tabakanbaus in der Region, spiegelt andererseits aber auch die enge Verbindung wider, die die Tabakbauern mit der Natur eingehen. Anders als bei regulären Monokulturen, versucht man nämlich in den Toplagen des kubanischen Tabakanbaus nicht gegen die Natur, sondern mit ihr zu arbeiten.