Was ist eine Kopfzigarre?
Unter einer Kopfzigarre versteht man eine Zigarre mit geschlossenem Zigarrenkopf. Das Mundende muss vor dem Rauchen angeschnitten werden. Das Gegenteil wäre eine Zigarre, die am Kopf bereits von Seiten des Herstellers durch einen Keil oder einen Schnitt geöffnet wurde.
Warum ist die Kopfzigarre die bessere Wahl?
Eigentlich sind alle höherwertigen Zigarren am Mundende geschlossen. Entweder wird das Deckblatt am Zigarrenkopf mit einem speziellen Kleber aus Harzen der Tragantpflanze befestigt und zu einem geschlossenen, runden Ende gerollt. Oder es wird mit einem speziellen Messer mit runder, geschlossener Klinge ein kleines Stück Tabak aus dem Rest des Deckblattes heraus gestanzt und das Mundstück damit verschlossen, nämlich bei der sogenannten amerikanischen Methode. Nur Zigarren des unteren oder mittleren Preissegments enthalten am Kopf bereits eine in der Fabrik vorgenommene keil- oder kreisförmige Öffnung.
Der Zigarrenliebhaber wird jedoch Wert darauf legen, Art und Größe der Öffnung des Zigarrenkopfes selbst festzulegen. Diese Öffnung ist nämlich entscheidend für den Zigarrenzug und bestimmt ganz erheblich die Kraft des Zigarrenaromas. Nur bei Shortfillern (Was ist ein Shortfiller?), die in der Regel trocken gelagert werden, ist eine vorgefertigte Öffnung sinnvoll. Denn hier kann das trockene Deckblatt leicht beschädigt werden, wenn die Zigarre angeschnitten wird.
Wie öffne ich eine Kopfzigarre?
Bitte nicht mit den Zähnen abbeißen! Das wäre ein barbarisches Ende des Rauchvergnügens, denn vor allem gilt: Deckblatt und Einlage dürfen keinen Schaden nehmen, damit sich das Aroma entfalten kann. Grundsätzlich wird empfohlen, eine Öffnung im Umfang von etwa 3/4 der Größe des Zigarrendurchmessers zu erzeugen. Dies sollte jedoch nur ein grober Richtwert sein, der Aficionado bestimmt seinen individuellen Cut nach persönlichen Vorlieben und der einzelnen Zigarre.
Hier ist Erfahrung entscheidend. Das wohl ältestes Werkzeug für das Öffnen des Zigarrenkopfes dürften Zigarrenbohrer sein. Mit ihnen lässt sich recht sicher ein rundes Loch ausstanzen. Besonders für große Zigarrenformate ist das Bohren zu empfehlen. Kleinere Formate werden gerne mit Zigarrenscheren angeschnitten, was meist größere Öffnungen verursacht. Um das Deckblatt nicht zu gefährden, ist etwas Übung erforderlich. Selbstverständlich müssen die Scherenklingen auch tadellos geschärft sein.
Wohl am häufigsten werden jedoch Cutter verwendet, die entweder mit runden, aufeinander zulaufenden Klingen oder als Guillotine funktionieren. In der Wahl der bevorzugten Öffnungsgröße ist man hier am flexibelsten. Der Zigarrenkopf wird einfach bis zur gewünschten Trennlinie in die Öffnung des Cutters eingeführt. Mit der Zeit wird jeder Liebhaber sein Mittel der Wahl finden!