Was sagt die Asche über eine Zigarre aus?

Man kann Jahrzehnte lang Zigarre geraucht haben, ohne auch nur einen Gedanken über die Asche einer abgebrannten Zigarre zu verschwenden. Man wird mal auf die eigene Hose, vielleicht sogar auf ein fremdes Damenkleid geascht haben. Das passiert. Aber sich ernsthafte Gedanken über die Farbe und die Beschaffenheit zu machen? Wohl eher nein.

Was sagt die Asche über eine Zigarre aus? Muss man sich damit beschäftigen? Man muss nicht, kann aber aus der Asche einige Dinge über das Objekt erfahren, das man gerade raucht. Fällt die Asche zum Beispiel schnell in kleinen Stücken ab, so kann das daran liegen, dass man gerade einen Shortfiller raucht, eine Zigarre also, deren Einlage aus Tabakschnispeln und nicht aus ganzen Blättern besteht.

Die Farbe hängt u.a. vom Eisen- und Kaliumgehalt des Bodens ab

Was nur sehr wenige wissen: Ob die Asche weiß, grau oder dunkelgrau ist, hängt zum Teil vom Eisen- und Stickstoffgehalt des Bodens ab. Wie flockig sie wirkt, hängt wiederum von den Einlagetabaken ab. Bildet sich ein großer Aschekegel in der Mitte der Zigarre, so hat der Roller einen guten Job gemacht und hier Ligero-Tabake verarbeitet, die einen guten Abbrand unterstützen.

Übrigens: Ein langer Aschenstand fördert die Weichheit der Aromen. Daher sollte man die Asche möglichst weit anwachsen lassen und nicht frühzeitig oder ständig abaschen. Außerdem klopft man die Asche nicht ab wie bei einer Zigarette, sondern man rollt sie sachte im Aschenbecher ab. Nur so kann man auch Rückschlüsse über sie ziehen und die Frage befriedigend beantworten.


Asche einer Zigarre - StarkeZigarren.de

Asche einer Zigarre in Nahaufnahme


Zigarrenasche - StarkeZigarren.de

So kann die Asche einer Zigarre ebenfalls aussehen.

Welche Rolle spielt die Fermentation?

Bei unserer Zigarrenreise nach Nicaragua haben wir sehr viel über Zigarren, Tabak, Fermentation und Herstellung erfahren. Bei AJ Fernandez ging es auch um das Thema "Farbe der Asche". Man hat uns darauf hingewiesen, dass neben Kalium wohl auch der Fermentationsprozess eine Rolle für die Helligkeit der Asche spielt. Somit ist es nicht nur das "Terroir", sondern eben auch die Reifelagerung, die hier Unterschiede ausmachen kann. Wahrscheinlich hängt es zudem von der Tabaksorte ab, ob die Asche schließlich heller oder dunkler wirkt.