Was sind Puro Zigarren?

Puro ist ein Wort aus dem spanischen und bedeutet "rein". Mit einer Puro Zigarre bezeichnet man ein Produkt, das ausschließlich Tabak aus einem Herkunftsland enthält.

Was ist das besondere an einer Puro?

Man könnte meinen, wer zum Beispiel eine nicaraguanische Zigarre kauft, erhält auch Tabak, der dort angebaut wurde. Das ist jedoch ein Irrtum. Tatsächlich werden in der Regel Tabake unterschiedlichster Herkunft in Nicaragua verarbeitet. Erst der Zusatz Puro macht deutlich, dass der verwendete Tabak aus dem jeweils bezeichneten Land stammt. Das Herstellen einer Puro gilt gemeinhin als die hohe Schule in der Kunst der Tabakmischung. Natürlich ist es viel einfacher, einen bestimmten Geschmack oder Blend aus Tabaken unterschiedlicher Herkunftsländer zu kreieren.

Den besonderen Charakter eines einzigen nationalen Anbaugebietes lässt sich demgegenüber nur von den wahren Meistern der Zigarrenherstellung herausarbeiten, wenn Einlage, Umblatt und Deckblatt aus demselben Land kommen müssen. Die meisten Puros kommen aus Kuba, Brasilien, Peru und Nicaragua. In allen anderen Ländern wird sehr viel Tabak gemixt, selbst in Mexiko ist das mittlerweile der Fall, seitdem Tabak importiert werden darf.

Woher kommen die besten Puros?

Ideale klimatische Bedingungen für den Tabakanbau bestehen in Kuba und Nicaragua. Beide Länder haben eine lange Tradition in der Zigarrenherstellung und gelten unter Aficionados deshalb oft als das Nonplusultra an Herkunftsländern für Zigarren. In Kuba werden ausschließlich Puros hergestellt, Beimischungen ausländischer Tabake gibt es hier nicht. Allerdings verfügt Kuba auch über derart viele Anbaugebiete von unterschiedlichem Boden- und Klimacharakter, dass sich ohnedies die gesamte Bandbreite an Aromen mit einheimischem Rohstoff herausarbeiten lässt. Leider sind kubanische Zigarren seit dem Jahr 2022 fast ständig ausverkauft. Bei Zigarren aus Nicaragua und Zigarren aus Brasilien sieht es da deutlich besser aus.

Ähnliches gilt auch für die hohe Qualität des Tabaks aus Nicaragua, die Puros aus diesem Land ebenso besonders vielschichtige und würzige Aromen verleiht. Es gibt es aber auch aus den anderen Anbauländern "reine" Zigarren, beispielsweise der Dominikanischen Republik. Auch diese Erzeugnisse können gewaltige Geschmackserlebnisse bieten und sollten auf gar keinen Fall von vorneherein abqualifiziert werden.

Wer in spanischsprachigen Gegenden vor Ort einkauft, muss übrigens zuweilen aufpassen: Mit Puro bezeichnen die Einheimischen Zigarren im Allgemeinen - im Unterschied zu den "unreinen" Zigaretten ("cigares papeles"), die mit Papier umwickelt sind. Außerhalb Kubas sollte man also lieber nochmal genauer nachfragen. In vielen Ländern wird zudem das Wort Habanos als Wort für Puros verwendet, da "puro" im Spanischen zu vieldeutig ist.