Was versteht man unter einer Rippe?

Im Zusammenhang mit Tabak bezeichnet man die Hauptader eines Tabakblattes als Rippe.

Wann sind Rippen hinderlich?

Als Hauptader eines Blattes zeichnen sich Rippen besonders dick im Tabaklatt ab. Schon aus optischen Gründen sind sie deshalb beim Deckblatt unerwünscht und werden entfernt. Zudem können Sie durch die in ihnen enthaltene restliche Nährstoffkonzentration einen bitteren Beigeschmack entwickeln. Auch aus Umblättern werden die Rippen deshalb zuweilen entnommen. Hier können zu starke Rippen den Abbrand beeinträchtigen. Bei Blättern, die als Einlage Verwendung finden, macht man sich die Mühe des Entfernens nicht.

Wie werden die Rippen entfernt?

Je nachdem, ob es sich um ein Umblatt oder um ein Deckblatt handelt, wird in den Zigarrenfabriken mehr oder weniger Sorgfalt beim Entfernen der Rippe aufgewendet. Da es bei Umblättern nicht so sehr auf das Aussehen ankommt, werden die Rippen mit schnellen Handgriffen herausgetrennt. Beschädigungen am Blatt selbst werden dabei in Kauf genommen. Schließlich erfolgt die Entfernung ja nur zu dem Zweck, ein maximales Aroma- und Abbranderlebnis sicherzustellen. Ganz anders bei den Deckblättern, die der fertigen Zigarre auch ein makelloses Aussehen verleihen sollen.

Hier kommt sogar ein besonderes Werkzeug zur Anwendung, das Chaveta-Messer. Das Blatt wird auf seine Unterseite gelegt und vollständig entfaltet. Mit einer wippende Bewegung führt der Arbeiter nun das spezielle Messer an der Rippe entlang und löst so langsam die beiden Blatthälften ab. Das ganze muss mit größtmöglicher Vorsicht und Sorgfalt geschehen, weil die Tabakblätter an den Nebenrippen sehr leicht einreißen können und dann als Deckblätter nicht mehr zu gebrauchen wären. Besonders erfahrene Zigarrenroller kommen auch ohne ein solches Messer aus.

Sie fassen das Blatt an der Spitze mit Daumen und Zeigefinger der linken Hand. Mit der rechten Hand kneifen sie ebenfalls mit diesen beiden Fingern ein Stück der Rippe dicht bei der linken Hand heraus und lassen bis zum Ende des Arbeitsganges nicht mehr los. Nun wird die Rippe mit einer Ruckbewegung über den Rücken der linken Hand herausgelöst. Dies erfordert natürlich sehr viel Übung.

Die so geteilten Blätter werden erneut befeuchtet und nochmals einen Fermentationsprozess unterzogen. Größere Hersteller lassen diesen ganzen Arbeitsvorgang in einem besonderen Gebäude, dem "despalillos", von entsprechend ausgebildetem Personal durchführen. Hier kann man erneut sehen, mit welcher sorgfältig über Generationen bewahrten Technik Spitzenzigarren von Hand gefertigt werden.