Wer ist Fidel Castro?

Fidel Castro gehört sicherlich zu den bekanntesten Staatsmännern der Welt. Kein Wunder – mit 49 Jahren Amtszeit ist er der am längsten regierende nichtmonarchische Staatschef der Welt. Auch andere Anekdoten und Fakten aus seinem Leben tragen zu seinem legendären Status bei. So sollen insgesamt 638 Attentate auf Fidel Castro verübt worden sein. Überlebt hat er sie anscheinend alle. Hauptdrahtzieher hinter den Anschlägen waren meist Exilkubaner und der US-amerikanische Geheimdienst CIA. Letzterer arbeitete dabei nicht selten mit Mafiagrößen wie Santos Trafficante oder Sam Giancana zusammen.

Kommunist aus bürgerlichen Verhältnissen

Der kommunistische Revolutionär Fidel Castro stammt aus bürgerlichen Verhältnissen und übte selbst zeitweise den bürgerlichen Beruf eines Rechtsanwalts aus, jedoch mit wenig Freude und wenig Erfolg. Sein Hauptinteresse galt nämlich schon früh der Politik. Bereits in seiner Studentenzeit beteiligte sich Fidel an politischen Aktionen. Im Rahmen eines von ihm mitgeplanten Angriffs auf die Moncada-Kaserne des Diktators Batista, der durch einen Staatstreich an die Macht gekommen war und wogegen Castro erfolglos geklagt hatte, wurde Fidel beinahe von Batistas Soldaten gelyncht. Er kam schließlich für zwei Jahre ins Gefängnis.

M-26-7

Im mexikanischen Exil formierte sich schließlich die revolutionäre Bewegung des 26. Juli, kurz M-26-7. Im Jahr 1956 brach Castro gemeinsam mit seinem Bruder Raoul, Ernesto „Che“ Guevara, Camilo Cienfuegos und weiteren 78 Kämpfern auf der Yacht „Granma“ auf, um Kuba von Imperialismus und Diktatur zu befreien. Nach etwa zweijährigem Guerillakrieg, den die Gruppe M-26-7 aus den Wäldern Kubas heraus organisierte, gelang es 1959 schließlich den Diktator Fulgencio Batista zu vertreiben.

Die Ämter des Fidel Castro

Seitdem bekleidete Fidel Castro, das uneheliche Kind des Zuckerrohrplantagenbesitzers Ángel Castro Argiz und dessen Hausköchin Lina Ruz Gonzales, die Ämter des kubanischen Staatspräsidenten, des Staatsratsvorsitzenden sowie des Ministerratsvorsitzenden. Außerdem blieb er während seiner Regierungszeit „Commandante en Jefe“, also Oberbefehlshaber der kubanischen Armee. Aufgrund einer schweren Erkrankung legte Fidel Castro seit 2006 schrittweise seine Regierungsämter nieder. 2011 übergab er das Amt des Generalsekretärs der Kommunistischen Partei an seinen Bruder Raoul.

Den wirtschaftlichen Reformen seines Bruders und dem historischen Besuch der US-amerikanischen Präsidenten Obama steht er kritisch gegenüber. Nach wie vor setzt sich Fidel Castro für die Stärkung der „Dritten Welt“ und gegen kapitalistisch bedingte Ungerechtigkeit ein.