Chinesen kaufen den Markt für kubanische Zigarren leer

Chinesen kaufen den Markt für kubanische Zigarren leer

Es gibt kaum noch kubanische Zigarren in Deutschland zu kaufen. Schuld sind die Chinesen, die uns Europäern alle Havannas wegkaufen. Was ist dran an dieser Aussage? Mythos oder für Europa bittere Realität?

Daniel, ein StarkeZigarren-Kunde berichtet von einer Zigarrenlounge in Berlin: „Ich saß dort mit einem Freund und wir rauchten Zigarre. Da kam ein Asiate rein und hat vor meinen Augen locker 20 Kisten Havannas erhalten. Ich kriege dort nie eine ganze Kiste, wenn ich nach diesen kubanischen Zigarren frage. Das ist doch ein schlechter Witz!“

Was Imperial Brands PLC mit der Verfügbarkeit von kubanischen Zigarren zu tun hat

Imperial Brands PLC ist der fünftgrößte Anbieter im internationalen Tabakmarkt und war bis ins Jahr 2020 zu 50% an Habanos S.A., dem kubanischen Staatsunternehmen für Havannas und kubanische Zigarillos, beteiligt. Man hatte pro Jahr etwa 100 Mio. US-Dollar Gewinn vor Steuern im Zigarrenbusiness verdient. Am 29. Oktober wurden diese 50% an ein Unternehmen mit Sitz in Spanien verkauft.

Das Unternehmen heißt Allied Cigar Corporation S.L. Es hat sich für 1,04 Milliarden Euro (1,13 Milliarden US-Dollar) nicht nur bei den Kubanern, sondern auch in der Dominikanischen Republik, Honduras und Nicaragua eingekauft. Für am meisten Aufsehen hat jedoch der Kauf der Hälfte der kubanischen Habanos S.A., dem Unternehmen, das alle kubanischen Zigarren exportiert, gesorgt.

Interessant ist, dass die Allied Cigar Corporation S.L gegründet wurde, um Anteile an Habanos S.A. und anderen Zigarrenherstellern zu kaufen. Der Firmensitz ist wohl in Spanien. Nun lauten die Fragen: Wem gehört die Allied Cigar Corporation S.L? Was haben die Chinesen damit zu tun?

Was haben die Chinesen mit Habanos S.A. zu tun?

In Asien sagt man, dass zwei Hong-Kong-Chinesen hinter der Allied Cigar Corporation S.L stecken. Mit ihrem fünfzigprozentigen Besitz am kubanischen Zigarrenunternehmen Habanos S.A. mit Hauptsitz in Havanna, kontrollieren sie nun die Handelsströme.

Habanos S.A. kontrolliert die kubanische Zigarrenindustrie und verkauft so hochkarätige Artikel wie kubanische Cohiba, Romeo y Julieta und Montecristo Zigarren, darunter Edición Limitadas und Regional Editions. Das Unternehmen betreibt außerdem eine große weltweite Kette hochwertiger Zigarrenläden namens „La Casa del Habano“.

Herausforderungen und Unsicherheiten der Allied Cigar Corporation S.L.

In der Informationserklärung für das Geschäftsjahr 2023 steht im Bericht der Allied Cigar Corporation S.L geschrieben:

„Una de las incertidumbres en la actividad de las empresas del Grupo Allied -especialmente en Corporación Habanos S.A.- reside en el suministro de producto por parte de su principal proveedor, en correspondencia con la demanda de este. En la actualidad existe una demanda creciente por productos de alto valor en las principales marcas de origen cubano, que la industria tabaquera cubana no consigue satisfacer en su totalidad, lo que podría llegar a impactar negativamente en el crecimiento de los resultados futuros del Grupo. No obstante, la industria tabacalera cubana ha desarrollado un plan estratégico con el fin de mejorar la eficiencia y productividad.“

Als Unsicherheit gibt das spanische Unternehmen die Verfügbarkeit bei Produkten der Habanos S.A. an. Besonders im Hinblick auf das Wachstum im Osten (wahrscheinlich ist damit China gemeint) sei dies problematisch. Man weiß, dass schon jetzt zu wenig Havannas für diesen Markt produziert werden. Als Hoffnungsschimmer für das Geschäft mit Havannas sieht man einen kubanischen Plan zur Verbesserung der Effizienz und Produktivität.

Bei den Zielen betont das Unternehmen „incrementando la rentabilidad para los accionistas“, also die Steigerung der Profitabilität für die Aktionäre. Desweiteren gibt man „Comercialización de un portafolio de marcas únicas, con una oferta de cigarros de los orígenes más apreciados por los consumidores (Cuba, República Dominicana, Honduras y Nicaragua)“ an. Ein wichtiges Ziel der Gesellschaft ist die „Sostenibilidad del negocio a largo plazo“. Es soll nicht um den schnellen Profit, sondern um nachhaltiges Wirtschaften gehen.

Interessant wird es bei einem Unterpunkt im Nachhaltigskeitsaspekt: „Continuando con el desarrollo de planes integrales de actuación en mercados en los que los productos del grupo tienen gran potencial de desarrollo, con especial atención a China.“ Ländern wie China soll eine besondere Beachtung geschenkt werden, da man hier viel Entwicklungspotenzial sieht.

Sogar der Kampf gegen Korruption und Bestechung wird in dem Dokument erwähnt und später sehr detailliert beschrieben. So heißt der Wortlaut „Ser especialmente cuidadosos en el trato con funcionarios públicos o gubernamentales“. Besondere Vorsicht ist in der Zusammenarbeit mit öffentlichen und Regierungsbeamten geboten.

Auswirkungen des Deals auf die Distribution von Zigarren

Der Verkauf der Zigarrensparte von Imperial Brands PLC hat Auswirkungen auf die Distribution von Zigarren weltweit. In Deutschland ist dies nicht nur an der schlechten Verfügbarkeit von kubanischen Zigarren zu erkennen. Marken wechselten die Importeure, so dass der Importeur für Havannas heute auch Marken aus der Dominikanischen Republik und Honduras führt.

Mit im Deal inbegriffen waren nämlich zwei bedeutende Zigarrenmanufakturen: Die Tabacalera de Garcia in der Dominikanischen Republik und Flor de Copan in Honduras wurden von der Allied Cigar Corporation S.L. übernommen. Hinter der Tabacalera de Garcia in La Romana verbirgt sich die größte Zigarrenfabrik der Dominikanischen Republik, wahrscheinlich die größte der Welt. Flor de Copan ist viel kleiner, produziert aber ebenfalls viele Zigarren.

Fazit

Die Käufe von Chinesen und Vietnamesen zeigen, dass in Teilen Asiens eine sehr starke Nachfrage nach kubanischen Zigarren besteht. Chinesische Geschäftsleute mit Sitz in Hong-Kong haben das erkannt und sind in das Business mit Havannas eingestiegen. Damit kann man behaupten, dass Asiaten für die schlechte Verfügbarkeit von kubanischen Zigarren mit verantwortlich sind, insgesamt ist die Situation jedoch deutlich komplexer, wie der Bericht aufzeigt. Auf Kuba werden viel zu wenig Zigarren produziert, um Europa und Asien besser mit Havannas zu versorgen. Woran das liegen könnte, hat StarkeZigarren in Indonesien erfahren.

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