In der Rubrik „Zigarren Mythen“ wollen wir uns heute mit kubanischen Zigarren beschäftigen. Es gibt immer noch Zigarrenraucher, die glauben: Echte Havannas sind immer kräftig. Wie kommt es zu diesem Mythos? Warum glauben manche, Havannas seien kräftige Zigarren? Im Umkehrschluss müssten dominikanische Zigarren stets mild sein.
Kubanische Zigarren galten lange Zeit als kräftig und nicht für Einsteiger gemacht. Vermutlich entstammt dieser Mythos den 90er-Jahren, als Havannas noch kräftiger waren und man sie mit den damals meist milden dominikanischen Zigarren verglichen hat. Damals mag ein Eindruck entstanden sein: Havannas sind kraftvolle Zigarren während dominikanische Tabakwaren mild sind.
Mythos kubanische Zigarren stecken voller Kraft
Tatsächlich mögen kubanische Zigarren früher kräftiger gewesen sein. So galten zum Beispiel Partagás Zigarren lange als schwer, würzig und erdig. Für moderne Partagás Zigarren wie die Partagás Serie D No. 4, die kleine Partagás Serie D No. 5 oder die größere Partagás Serie E No. 2 trifft das schon gar nicht mehr zu.
Außerdem gab es schon immer mildere kubanische Zigarren. Zu diesen Marken zählen beispielsweise Vegas Robaina, Guantanamera oder Hoyo de Monterrey. Wären alle Havannas kraftvoll, müssten alle kubanischen Tabake voller Kraft stecken.
Doch die Kraft der Aromen sowie die Stärke des Nikotins hängen viel mehr vom „Priming“ ab: Wo an der Pflanze befindet sich das Tabakblatt? Wie viel Licht hat es abbekommen? Blätter am oberen Teil der Tabakpflanze sind kraftvoller, wenn sie viel direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Dann entwickeln sie mehr Kraft und Nikotin. Das gilt für Tabakpflanzen auf Kuba wie in allen anderen Ländern der Welt. Es ist der Ligero-Tabak, der Zigarren kraftvoll macht und nicht der Boden oder das Land in dem der Tabak wächst.
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