Nachdem wir von der Ghurka San Miguel Robusto aufgrund der unvorhergesehenen Aromatisierung etwas enttäuscht waren, widmen wir uns heute anderen günstigen Ghurka Zigarren: Prize Fighter heißen sie und der Name ist hier Programm: Während fast alle Ghurka Zigarren in Deutschland mehr als 10 Euro pro Stück kosten, liegt diese Serie weit darunter. Was das wohl für die Machart und die Qualität des Tabaks bedeutet?
Das werden wir uns gleich mal ansehen. Günstig muss nicht immer schlecht bedeuten, gute Qualität fordert aber auch bei Zigarren ihren Tribut. Guter Tabak kostet eben Geld. Trotzdem haben wir in der Vergangenheit immer wieder Long- und Mediumfiller getestet, die in die Kategorie günstige Zigarren fallen, aber ausgezeichnet geschmeckt haben!

Was kann die günstige Ghurka Prize Fighter Toro?
Optisch wirkt der Longfiller (?) gut verarbeitet, mit einem glatten Deckblatt und einer schönen Bauchbinde. Auch hier zeigt sich mit Krone, Muskelmann und sich kreuzende Säbel wieder die kämpferische Symbolik. Ansonsten sieht die Zigarre mit dem hellen Blatt harmlos aus.
1. Drittel
Unsere Probezigarre beginnt sehr zurückhaltend, was wohl auch auf das eher schwere Zugverhalten zurückzuführen ist. Bei relativ wenig Rauch schmeckt man zunächst sanfte Holzaromen. Bald schwingt ein wenig Brotaromaitk mit. So richtig kann sich die Ghurka Prize Fighter Toro aber aufgrund der festen Rollung geschmacklich noch nicht entfalten. Schade! Entsprechend mild treten die wenigen Aromen in Erscheinung. Reife, fast schön süße Haselnüsse lassen sich im ersten Drittel noch erkennen.
2. Drittel
Der Abbrand ist im ersten Drittel schon mal positiv zu bewerten. Die Asche hält bis ins zweite Drittel und das spricht für sich. Merkwürdig ist das Zischen, das bei festerem Ziehen an der Zigarre immer wieder auftritt. Zieht sie etwa so schlecht, da die Tabake in der Einlage zu nass sind? Aromatisch passiert im zweiten Rauchabschnitt erst einmal nichts Neues. Leicht süße Holznoten mit fast schon Bananen-Aromatik kennzeichnen diesen Teil der Zigarre bisher. Ein wenig Kaffee kommt nun hinzu. Banane trifft es im Übrigen sehr gut! Dann, plötzlich wieder dieses Zischen…

3. Drittel
Endlich im letzten Drittel angelangt! Es sind fast schon 45 Minuten vergangen, dem schlechten Zug zum Trotz wird dennoch weitergeraucht. Erste Bitteraromen kommen hinzu, bleiben aber im angenehmen Bereich. Insgesamt wirkt die Aromatik weiterhin sehr ausgewogen und recht mild. Waldaromen, Leder und eine Spur Pfeffer offenbaren sich nun. Mit etwas Glück lässt sich ein Hauch von Vanille erhaschen. Nach einer guten Stunde Rauchdauer geht einem hier schön langsam die Puste aus. Zum Ende hin werden die Aromen etwas bitterer und kräftiger. Es bleibt ein Nachgeschmack zurück, der an verbranntes Holz erinnert.
Zigarren Fazit
Zigarren, die schlecht ziehen machen keinen Spaß. Bei unserer Ghurka Prize Fighter Toro war das leider der Fall. Irgendetwas war faul an diesem Glimmstängel. Das permanente Zischen machte uns misstrauisch. Einmal abgesehen davon, präsentiert sich die günstige Zigarre geschmacklich von einer angenehmen Seite. Sie eignet sich durchaus für Einsteiger, obwohl man sagen muss: In der Preisklasse gibt es bessere Zigarren.