Interview mit Juan Camillo Rodriguez von Bribón Cigars

Interview mit Juan Camilo von Bribón

Im Frühjahr 2025 geht es für Sebastian von StarkeZigarren von Honduras, Nicaragua, Costa Rica und Panama weiter nach Kolumbien, wo der Besuch von zwei Zigarrenmanufakturen auf dem Programm steht. Zunächst führt es ihn nach Piedecuesta, dann weiter nach Barichara. Beide Städte liegen im Departamento Santander. In Barichara entstand gerade die jüngste Manufaktur des Landes. Dort werden Bribón Zigarren produziert. Sebastian trifft sich im schönsten Dorf Kolumbiens mit dem Gründer, Juan Camilo Rodriguez.

Sebastian: Wir haben uns vor acht Jahren auf der Suche nach Zigarrenproduzenten in Bucaramanga, Kolumbien kennengelernt. Was ist seitdem bei dir passiert?

Juan Camillo: Ich habe die Marke Bribón gegründet und bin dabei einen Vertrieb für die Zigarren aufzubauen. Ich komme aus der Food & Beverage Branche in Kanada. Daher habe ich Vertriebspartner aus der Branche gesucht wie zum Beispiel Rumhersteller. Der Instagram-Kanal hat Bribón Zigarren sehr geholfen. Mittlerweile gibt es drei Instagram-Konten: Einen für die Marke, einen für die Manufaktur und einen für die Zigarrenlounge in Bogota.

Sebastian: Was kennzeichnet deine Zigarren?

Juan Camillo: Ich hatte die Idee einer milden Zigarre (-> milde Zigarren) für den kolumbianischen Markt. Für Anfänger. Ohne viel Nikotin und Kraft. Ich wollte ein Erlebnis rund um die Zigarre schaffen mit Rum, Kakao und Kaffee.

Sebastian: Was bedeutet Bribón?

Juan Camillo: Einem Bribón gefällt das gute Leben, er hat etwas Hedonistisches. Ein Bribón wagt etwas, er liebt das Abenteuer und hat keine Angst. Er hat etwas Rebellisches im positiven Sinn.

Sebastian: Wie ist die Lounge in Bogotá entstanden?

Juan Camillo: Ich hatte die Idee, eine Lounge zu eröffnen und schnell gemerkt, dass ein schöner Ort für die Marke notwendig ist. Mit Holz, Leder, guten Drinks, guter Musik und einem guten Ausblick. Die Eröffnung hat im Dezember 2021 stattgefunden. Die Pandemie hat das Projekt etwas aufgehalten. Heute findet der Aficionado auf der Terraza del Bribón in Usaquén eine gute Auswahl an Whisky, Rum, Schokolade, Kaffee und Cocktails. Essen gibt es ebenfalls.

Juan Camilo und Francis von Bribón Cigars
Juan Camilo und Francis von Bribón Cigars

Sebastian: Wann hast du Francis Gillis kennengelernt?

Juan Camillo: Wir haben uns während der Pandemie auf Instagram kennengelernt. Er war Kunde und kam aus der Landwirtschaft. Er war im Cannabis-Geschäft. Francis arbeitete mit José Florez, der wiederum 30 Jahre bei Philip Morris Erfahrung gesammelt hatte. José Florez half uns bei der Kultivierung von Cubita Tabak in Montes de Montes de Maria in Sucre / Bolívar. Die Ernte war sehr gut. Einen Teil davon haben wir nach Honduras und Nicaragua verkauft, einen Teil für unsere Produktion in Kolumbien behalten.

Sebastian: Du hast mit Francis Gellis einen Investor gefunden. Was hat das ermöglicht?

Juan Camillo: Er war gerade aus dem Cannabis-Geschäft ausgestiegen und kannte sich mit Agrarwirtschaft aus. Er hatte zudem eine Vision und einen Plan für die Finanzstruktur der Firma. Francis studierte „Social Business“ an der London School of Economics. Er brachte sogar Erfahrung im Bergbau mit und war für eine brasilianische Rohstofffirma bis nach Sulawesi, Indonesien gereist, um eine Nickel-Mine zu begutachten. Francis ist halb Kanadier halb Filipino.

Sebastian: Wie ging es dann weiter?

Juan Camillo: Zunächst haben wir in Piedecuesta in Santander mit zwei Rollern unsere Cubita Tabake aus Montes de Maria verarbeitet. Dann kam die Idee auf, eine eigene Manufaktur aufzubauen. Dafür brauchten wir Geld und so kamen neue Investoren ins Spiel. Es sind alles Leute aus dem Bekanntenkreis, die an die Geschäftsidee von Bribón glauben.

Sebastian: Ihr habt die Manufaktur im „schönsten Dorf“ Kolumbiens installiert. Warum genau in Barichara und nicht in Piedecuesta oder zum Beispiel in Villa de Leyva?

Juan Camillo: In Barichara ist die Bribón-Idee entstanden. Barichara ist das Zentrum der kolumbianischen Tabakgeschichte. Hier stehen immer noch riesige Fabrikationsstätten der Zigarettenindustrie. Francis ist im Jahr 2023 sogar mit seiner Familie aus Bogotá hierhergezogen.

Sebastian: Erzählst du mir etwas über eure Manufaktur?

Juan Camillo: Die Fabrik ist der Ort, der ganzen Welt zu zeigen, wie in Kolumbien Zigarren gerollt werden. Doch das Erlebnis geht viel weiter: Wir haben einen Hof mit Bar und Lounge. Die Fabrik im Herzen Baricharas öffnet dem Besucher die Augen, was die Region alles zu bieten hat. Wir arbeiten daher natürlich auch mit den berühmten „hormigas culonas“, den fliegenden Riesenameisen, die hier als Spezialität gelten. Es dreht sich nicht nur alles um Tabak wie in anderen Fabriken. Bei uns geht es mehr um Lebensqualität, Spaß und Genuss. Trotzdem muss ich hier erwähnen, dass es eine Zeit gab in der Kolumbien mehr Tabak als Kaffee exportierte.

Sebastian: Wir haben uns letztes Jahr auf der Intertabac in Dortmund getroffen. Wie war das für euch?

Juan Camillo: Das Feedback für Bribón Zigarren war ausgezeichnet. Wir waren danach bei einer Veranstaltung in Polen. Der kolumbianische Botschafter hat uns für ein Event nach Warschau zusammen mit Ron Dictator eingeladen. Die Teilnehmer waren begeistert. Europa war insgesamt ein großer Erfolg!

Sebastian: Was ist eure Vision?

Juan Camillo: Kolumbien hat den besten Kaffee, Kakao und Rum der Welt, es fehlt die beste Zigarre der Welt. Daran arbeiten wir nun.

Sebastian: Was sind eure Pläne für die Zukunft?

Juan Camillo: Es stellt sich doch die Frage: „Wollen wir, dass unser Leben als pure Asche endet oder als Rauch mit unvergesslichen Erinnerungen?“ Wir wollen jeden Moment genießen und setzen das mit Bribón um. Der nächste große Schritt ist die Erweiterung der Produktion. Aktuell stellen wir in Barichara ungefähr 100.000 Zigarren im Jahr her. Das muss sich schnell verdreifachen, damit wir immer gut abgelagerte Zigarren im Aging Room haben. Darüber hinaus wollen wir Läden in Städten wie Villa de Leyva, Cartagena und Medellín eröffnen und das Bribón-Erlebnis über ganz Kolumbien verteilen.

Sebastian: Ihr habt echt einen Plan! Ich wünsche euch viel Erfolg dabei!

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