Ein paar Tage vor der Intertabac 2025 erfahren wir aus Brasilien, dass Renato Junior von Leite & Alves auf der Messe sein wird. StarkeZigarren macht einen Termin für ein Interview aus. Sein Vater hat die alte brasilianische Marke Leite & Alves übernommen und vor ein paar Jahren die Marke „Le Cigar“ aufgekauft. Was treibt den Jungen aus Bahia, Brasilien an? Wir empfindet er die Zigarrenbranche? Das Interview führen wir auf Englisch durch. Hier die übersetzte Variante:
Sebastian: Wie ist das Leben für den Sohn eines der größten Zigarrenproduzenten Brasiliens?
Renato Junior: Ich bin sehr bekannt in Brasilien und viele Menschen sprechen mich an, ohne dass ich sie kenne. Es ist eine kleine aber sehr verschworene Zigarren-Community in Brasil. Alle kennen sich und helfen sich. Wir haben Plantagen, machen eigenen Tabak und produzieren eine Menge Zigarillos und Zigarren. Wir verkaufen so viel, dass wir sogar Tabak zukaufen müssen. Mein Vater und mein Urgroßvater waren schon im Tabak- und Zigarrenbusiness. Ich bin übrigens in der Zigarrenfabrik geboren.
Sebastian: Wie kam dein Vater ins Zigarrengeschäft?
Renato Junior: Mein Vater liebt Traditionen. Ich war von Beginn an für die Modernisierung verantwortlich. Übrigens kamen viele Produzenten aus Deutschland. Wir existieren heute, weil große europäische Unternehmen wie Suerdiecks schließen mussten.

Sebastian: Was macht das Zigarrenbusiness besonders für dich?
Renato Junior: Ich in diesem Business geboren. Ich kenne nichts anderes. Es war Liebe auf den ersten Blick: Die Fabrik war mein Spielplatz, es war kein Arbeitsplatz für mich. Wir haben dort zusammen Fußball gespielt. Ich war einfach nur glücklich dort.
Sebastian: Ist es dein erstes Mal in Deutschland?
Renato Junior: Ja, ein paar Mitglieder meiner Familie leben sogar hier, zwei Cousins leben sogar in Dortmund. Meine Urgroßmutter kam aus Italien, um in Brasilien ein besseres Leben zu haben. Sie wanderte nach Sao Paolo aus.
Sebastian: Wie wichtig ist der deutsche Markt für euch?
Renato Junior: Wir verkaufen viel in Brasilien, ein bisschen in Chile und Argentinien. Deutschland ist aktuell auf Platz 2 oder 3 weltweit.
Sebastian: Was kannst du mir über Mata Sul erzählen? Ich habe vor ein paar Tagen die Leite & Alves Mata Sul Perla genossen und war begeistert von der Milde, der Cremigkeit und der feinen und nussigen Aromatik.
Renato Junior: Mata Sul kommt aus dem Süden von Bahia. Der Tabak erinnert mich an Candy. Es ist eine geographische Bezeichnung. Der Unterschied zwischen Mata Norte und Mata Fina sind der Boden und das Klima. Mata Norte ist trockener. In Mata Sul haben wir Berge, das Klima ist kühler und es regnet mehr. Der Tabak dort ist aromatischer und süßer. Mata Norte exisitiert fast nicht mehr.
Sebastian: Wie sehen deine Zukunftspläne aus?
Renato Junior: In Brasilien gibt es eine Bewegung in Richtung Moderne. Wir wollen mehr innovative Blends entwickeln. Wir wollen auch die Kontinente verbinden. Wir haben unsere Wurzeln in Europa und wollen hier auch bekannter werden. Mein Vater ist ein Verrückter was Tabak angeht und das will ich weiterführen. Wir werden weiter experimentieren und modernisieren, um viele spannende Zigarren für die Zukunft zu haben.
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