Interview mit Tabakbauer und Zigarrenhersteller Justo Eiroa

Justo Eiroa

Ihm Rahmen des Aladino Zigarren Tastings in Berlin ist der größte Tabakbauer und Zigarrenhersteller Honduras` zu Besuch in der deutschen Hauptstadt. Bisher ist Justo Eiroa eher im Hintergrund geblieben, nun ist er immer öfter international auf der Bühne zu sehen, wenn es um gute Zigarren geht. StarkeZigarren nutzt die Gelegenheit und stellt ein paar Fragen.

Sebastian: Hallo Justo, willkommen in Berlin, wie fühlt es sich für dich an, in Europa zu sein?

Justo: Das Interessante ist, dass egal auf welchem Kontinent man sich als Zigarrenraucher aufhält, man trifft immer denselben Typ. Es fühlt sich an wie in einer großen Familie. In Honduras kümmere ich mich natürlich um andere Dinge als hier in Europa. Dort habe ich mehr mit Tabak zu tun. Das Wichtigste für mich ist die Konsistenz.

Sebastian: Lass uns über Zigarren sprechen. Wir machen heute ein Aladino Zigarren Tasting, was erwartest du davon?

Justo: Eine angenehme Veranstaltung mit interessierten Aficionados, die Fragen stellen. Wir wollen Spaß am Zigarre rauchen haben und nicht um das Anschneiden oder Anzünden kämpfen müssen. Für jeden Menschen hat das Zigarre rauchen natürlich einen anderen Fokus.

Sebastian: Wie wichtig ist für dich Deutschland zum einen und Europa zum anderen, wenn du die Zigarrenmärkte betrachtest? Hat Europa für dich im Vergleich zu den USA überhaupt eine Bedeutung?

Justo: Deutschland ist der wichtigste Markt in Europa. Er hat weniger Beschränkungen als andere Märkte in Europa.

Sebastian: Wie steht es um den asiatischen Markt? Es soll der am schnellsten wachsende sein.

Justo: Wenn man sich die Population in Asien anschaut, ist das natürlich der größte Markt der Welt. Aber in China gibt es zum Beispiel ein Monopol.

Sebastian: Ihr produziert in Honduras. Warum habt ihr euch für Honduras entschieden, während alle anderen in der Dominikanischen Republik oder in Nicaragua rollen lassen?

Justo: Es verhält sich ein bisschen wie Bünde für deutsche Zigarren. Oder Tampa in USA mit 500 Mio. Zigarren Produktionsmenge (mit Tabak aus Kuba, vor der Revolution). Es ist die lange Verbindung mit Tabak zwischen Kuba und Honduras. Julio Eiroa war damals mit vor Ort. Tampa hatte keinen Zugang zu Kuba mehr und brauchte Tabak aus Honduras. Das erste Land für die Beschaffung von hochwertigem Tabak in Mittelamerika war Honduras.

Sebastian: Habt ihr den Anstieg des Minimumlohns in Honduras gespürt? Sind da Roller aus Estelí nach Danlí gekommen oder welche Konsequenzen hatte die Lohnverdopplung damals? Wann war das nochmal, im Jahr 2020?

Justo: Wir sind heute auf Platz 3 weil wir am teuersten sind. Es gab eine Zeit während der Sandisten, da sind die nicaraguanischen Produzenten alle nach Honduras. Von der Entwicklung her steht Honduras eigentlich über Nicaragua – von den maroden Straßen einmal abgesehen.

Sebastian: Für mich zählen einige honduranische Zigarren zu den besten Zigarren der Welt. Eure Aladino Corojo Reserva ist so eine Zigarre. Wie bringt man so viel Komplexität in einen reinen Corojo Puro mit Tabaken zu 100% aus den eigenen Plantagen?

Justo: Das hängt mit den unglaublich guten Tabaken zusammen, die wir hier haben. Dazu kommen die sehr fruchtbaren Böden, die zum Teil auf vulkanischen Böden zurückzuführen sind. Mit Corojo Tabaken haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht.

Sebastian: Hast du eine Lieblingszigarre?

Justo: Ich rauche im kubanischen Stil. Mittelkräftige Zigarren mit viel Aroma, das aber nie aufdringlich ist. Corojo Natural gefällt mit sehr gut, aber ich mag auch Kamerun und Connecticut. Ich liebe Cremigkeit.

Sebastian: Hat Honduras ein Alleinstellungsmerkmal (außer die hohe Kriminalität)?

Justo: Maras, da habt ihr eure eigene Marke (Mara Cigars), das habe ich vorher gesehen. Erst war Honduras Transportweg der Maras, dann hat sich der Drogenkrieg in den verschiedenen Ländern verbreitet. Geografisch gesehen hatte Honduras den wichtigsten Hafen in Mittelamerika, eine hohe Qualität an Arbeitskraft und tolle Produkte wie Kaffee, Bananen, Textilien. In dem Land wurde Pionierarbeit für Tabak in Mittelamerika geleistet!

Sebastian: Welche Pläne habt ihr für die Zukunft?

Justo: Wir wollen die Marke Aladino etablieren, die ist jetzt erst sechs Jahre alt. Wir möchten alte Traditionen weiterführen und die Töchter weiter an das Unternehmen binden. Wir arbeiten an Fuma Noche und Aladino Sumatra Limited Edition.

Sebastian: Danke für das Gespräch.

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