Lange abgelagerte Tabake bringen stets einen besonderen Charme mit sich. Das galt für die mittlerweile ausgelaufenen Balmoral XO 18 Jahre Serie (siehe Balmoral Zigarren) und gilt natürlich auch für die exklusiven Gurkha Cellar Reserve Aged 12 Years sowie die Aged 15 und Aged 18 Years Linien. Die Frage, die sich bei Zigarren wie auch Whisky stellt: Schmecken Longfiller mit lange gereiften Tabaken besser?
Unsere Erfahrung sagt ganz klar: Nein, ältere Zigarren müssen nicht komplexer, weicher oder angenehmer schmecken. Abgesehen vom persönlichen Geschmack, kann eine alte Zigarre durchaus enttäuschen, vergleicht man sie mit anderen Longfillern in dieser Preisklasse.

Blended at the K. Hansotia & Co. World Headquarters
Was sagt eigentlich die auffällige Banderole über die Gurkha Cellar Reserve Zigarren? Blended at the k. Hansotia & Co. World Headquarters ist der Verweis zum Hersteller, der an die lange Handelstradition der East India Company anknüpft.
- Batch No. 74531R
- Blend Strenght: 98,0 %
- Restricted Release
- Authentic Mark of Honor
Außerdem erfährt der Zigarrenraucher, dass die Gurkha Cellar Reserve Aged 12 Years Zigarren so geblended wurden, dass die dem Aficionado aufgrund der Ausbalanciertheit und des perfekten Zugverhaltens schmecken sollten. Gereifte Eichenholzaromen sollte man erkennen. 12 Jahre sollen die Tabakblätter gelagert sein. Das kann man sich jedoch denken…
Mal sehen, was die Zigarre tatsächlich kann!

Die Gurkha Cellar Reserve Aged 12 Years im Test
1. Drittel
Die mittellange Doppelfigurado beginnt recht mild mit deutlichen Bitternoten, die an Leder erinnern. Schon nach ein paar Zügen öffnet sich die Gurkha Cellar Reserve 12 Jahre und präsentiert sich vielschichtiger und feiner mit Kakaoaromen und einer Spur Vanille. Eine leichte Bitterkeit bleibt vorhanden. Die Zigarre wird nun auch etwas kraftvoller. Nach circa 10 Minuten gemütlicher Rauchdauer ist das volle Körpervolumen erreicht. An der Aromatik ändert das aber erst einmal nichts.
2. Drittel
Nach dem ersten Abaschen wirkt die Zigarre zunächst einmalrecht holzig. Im Nachgeschmack ist immer noch eine Bitternote zu erkennen. Ein Hauch von Vanille, Pfeffer und Chili-Schärfe schwingen im mittleren Rauchabschnitt mit. Die Stärke ist als mittelkräftig einzustufen.
3. Drittel
Im letzten Drittel passiert erst einmal nichts Neues. Die Bitterkeit ist nach wie vor präsent. Das Aromenspektrum hat sich kaum verändert. Wir aschen ein letztes Mal ab. Mal sehen, was die Gurkha Cellar Reserve 12 Jahre noch bringt! Die Aromen legen an Intensität zu: Erde ist im Spiel, schwarzer Kaffee und immer noch eine gehörige Portion Pfeffer. Einsteiger zwingt die Zigarre spätestens jetzt zur Aufgabe. Noch ist das Finale aber nicht erreicht! Kraftvolle Bitterschokolade ergänzen das Aromenspektrum zum Ende hin noch. Der Longfiller wird nun richtig fordernd!

Zigarren Review Fazit
Gurkha Cellar Reserve Aged 12 Years Zigarren sind für den erfahrenen Zigarrenraucher gemacht, der sich nicht vor kraftvolleren Tabaken scheut. Uns haben die Bitternoten gestört, ansonsten handelt es sich hier um eine hochwertige Zigarre, an der es nichts auszusetzen gibt. Sicher ist sie aber auch nicht jedermanns Sache.
Wir empfehlen als Begleitgetränk einen feinen Rum wie den Opthimus Oporto 15 Jahre oder den Plantation Barbados 20th Anniversary.