Gibt es noch echte Havannas für unter 20 Euro zu kaufen? Warum sind Zigarren aus Kuba so teuer? In der Theorie gibt es immer noch kubanische Zigarren zu vernünftigen Preisen, in der Praxis sind sie jedoch meist vergriffen. Die einzige Ausnahme sind Guantanamera Zigarren, bei dieser spricht man aber nicht von Havannas, da es sich um maschinengefertigte Ware handelt.
Kubanische Zigarren waren einmal das Maß aller Dinge in der Zigarrenwelt. Und viele Havannas waren sehr erschwinglich. Für ein paar Euro konnte man sich eine vernünftige kubanische Zigarre kaufen. Diese Zeiten sind vorbei. In den meisten Läden stehen heute nur noch die extrem teuren Luxusmarken Cohiba und Trinidad sowie die teuren Luxusserien von Premiummarken wie Montecristo, Romeo y Julieta und Partagás. Was ist also passiert? Warum sind Zigarren aus Kuba so teuer geworden?
Hongkong bestimmt die Preise für kubanische Zigarren
Tatsächlich wurde nach der Jahrtausendwende der Zollpräferenz für kubanische Zigarren deutlich angehoben, was Havannas eigentlich deutlich teurer hätte machen müssen. Doch der deutsche Importeur konnte die Teuerung mit Verzicht auf Marge abfedern. Schon damals ging die Angst um, dass kubanische Zigarren in Deutschland deutlich teurer werden würden. Letztendlich kam es aber nicht dazu.
Warum sind Zigarren aus Kuba dennoch so teuer geworden? StarkeZigarren hat in dem Bericht „Chinesen kaufen den Markt für kubanische Zigarren leer“ über den Verkauf des kubanischen Unternehmens Habanos S.A. berichtet. Zwei Hongkong-Chinesen sollen sich beim kubanischen Staatsunternehmen mit 51% Anteil eingekauft haben. Danach wurden weltweit die Preise an den Markt in Hongkong angepasst, sagt man in der Branche.

Luxusserien von Montecristo, Romeo y Julieta und Partagás als Preistreiber
Das Unternehmen heißt Allied Cigar Corporation S.L. und hat sich in Spanien angesiedelt – weit weg von China. Es bestimmt nun zusammen mit dem kubanischen Staat über die weitere Strategie. Der Geschäftsbericht nennt als ein Ziel die wachsende Nachfrage im „Osten“ zu bedienen. Tatsächlich gilt Asien als der größte Wachstumsmarkt für die Zukunft was Zigarren angeht.
Die Asiaten lieben Marken und Luxus. Daher verwundert es nicht, dass man beim Ausbau von Marken auf die großen Marken und High-End Produkte setzt. Natürlich stehen die beiden Luxusmarken Cohiba und Trinidad im Vordergrund. Montecristo, Romeo y Julieta und Partagás mit ihren neuen Luxusserien „Línea 1935“, „Línea de Oro“ und „Línea Maestra“ wirken als Preistreiber. Für die Partagás Línea Maestra Zigarren zahlte der Aficionado zur Einführung im Jahr 2024 zwischen 80 Euro und 90 Euro pro Zigarre.
Die Verfügbarkeit der teuren Havannas sorgt dafür, dass kubanische Zigarren immer mehr als sehr teuer empfunden werden. Tatsächlich gibt es die günstigeren Formate auch noch, doch praktisch sind sie fast nie verfügbar.