Zweineinhalb Jahre vergehen, bis eine Zigarre rauchfertig auf den Markt kommt, berichtet Gennaro Lettieri bei der Zigarren Dokumentation, die StarkeZigarren im Jahr 2022 im Amazonas drehte. Mehr als 300 Arbeitsschritte seien dabei nötig, erklärt der Inhaber der peruanischen Zigarrenmanufaktur.
Bei der renommierten Marke Davidoff spricht man von 170 Schritten von der Pflanze bis zur fertigen Zigarre. 300 Hände berühren bei Davidoff eine Zigarre. Der Prozess vom Samen bis ins Geschäft dauert mindestens fünf Jahre. Der ehemalige Masterblender Hendrik Kelner hat bei der Herstellung zehn Schlüsselfaktoren ausgemacht. Dazu zählen unter anderem Boden, Samen und Klima.
So viel Liebe steckt in der Fertigung einer Zigarre
Alles beginnt mit dem Ausbringen des Saatgutes. Aus den Saaten entstehen kleine Setzlinge, die ein paar Tage wachsen und schließlich im Feld eingepflanzt werden. Nach mehreren Monaten steht beim Tabak die Einzelblattpflückung an. Anschließend werden die frischen Tabakblätter in den Trockenschuppen gebracht und dort aufgehängt. Danach stehen Fermentation und Blattsortierung an.
Zum Schluss folgt die Lagerung der Tabake in so genannten Tercios. Nach dieser Reifelagerung ist der Tabak oft schon zwei Jahre alt. Wenn die Manufaktur entscheidet, einen Tabak zu verwenden, geht es an den finalen Herstellungsprozess. Ein Masterblender entscheidet, welche Tabaksorten von welcher Blattstufe bei Einlage, Umblatt und Deckblatt verwendet werden. Erst dann wird die Zigarre meist im Zweierteam gerollt.
Bei so viel Liebe, die in der Fertigung einer Zigarre steckt, sollte man eine handgerollte Longfiller Zigarre behutsam wie eine Dame behandeln. Eine Zigarre raucht man daher niemals wie eine Zigarette. Man schenkt ihr nicht nur viel Zeit, sondern auch Zuneigung. Nicht wenige Aficionados streicheln erst mal das samtig weiche Deckblatt und schnuppern am Tabak wie an einer Blume.