18 U-Bahnstationen bis Altstadt-Spandau. Da hilft nur ein Wegbier. Jede Station ein Schluck und schon sind Aydin und Sebastian in Spandau. Zigarre rauchen in Spandau – geht das? Diese Frage hat uns ganz in den Nordwesten Berlins verschlagen.
Charlotte Altstadt Spandau
Raus aus dem U-Bahnschacht empfängt uns ein kalter Wind in Spandau. “Das liegt am vielen Wasser” meint Aydin. Gefühlt hat es in Spandau 10 Grad weniger als in Wilmersdorf. Wir sind in der Altstadt Spandau direkt in der Fußgängerzone und suchen nach Charlotte. Charlotte ist einer von Aydins Lieblingsplätzen, um in Spandau Zigarre zu rauchen. Mal sehen, was uns hier erwartet!
Die Charlotte hat einen riesigen Raucherraum in dem uns Sylvio schon erwartet. Sylvio kommt aus Kladow, das ist noch abgelegener als Spandau. Technisch gesehen ist Kladow der südlichste Ortsteil des Berliner Bezirks Spandau. Er freut sich auf die Tipps von Aydin, denn der Arbeiterbezirk Spandau ist nicht gerade für seine Genießerorte bekannt.
Alec Bradley Black Market Chunk im Test in Spandau
Zu dritt testen wir die Alec Bradley Black Market Chunk. Diese Zigarre aus Nicaragua ist neu bei StarkeZigarren. Wir zünden an und tauschen uns aus:
Die Alec Bradley Black Market Chunk legt einen sehr bitteren Start hin, danach fängt sie sich, bleibt aber intensiv. Bitternoten kommen und gehen im ersten Drittel. Mittelkräftig bis kräftig kommt uns das kleine Dickerchen vor. Röstaromen treten auf und viel Pfeffer.
Im zweiten Drittel zeigt sich die Black Market Chunk vielschichtig und ausgewogener. Sie brennt sehr langsam ab. Dann wird die nicaraguanische Zigarre schokoladiger, nussiger und milder. Unsere Rauchdauer liegt bei mehr als eine Stunde.
Wilde 13
„Machen gleich dicht“ sagt die Chefin und will uns eigentlich gar nicht hier haben um diese Uhrzeit. Aber eine Zigarre geht doch immer! “Ist ja kein Riesending, ich rauche auch, die mit verschiebbarem Deckblatt”, meint die Inhaberin grinsend. Nicht alle unter uns verstehen den Witz.
Die Wilde 13 ist eine Raucherkneipe in Spandau. Spandauer würden sie auch als “Schultheiss Kneipe” bezeichnen, so heißt eine Brauerei und Biersorte hier. Wild geht es in der Wilde 13 heute Abend aber nicht zu. Wir genießen unsere drei Zigarren und ziehen weiter.
Rocky Patel CSWC Robusto im Test
Als Zigarre Nummer 2 des Abends steht die Rocky Patel CSWC Robusto an. Die Serie wurde für die Weltmeisterschaft des Langsamrauchens in Split, Kroation, kreiert. Die Vorgängerzigarre, die Montecristo No. 4 wurde damals von der Rocky Patel CSWC Mareva ersetzt. Wir probieren heute die Robusto der Serie.
Die Rocky Patel CSWC Robusto legt einen intensiven Start hin. Wir alle nehmen viel Pfeffer wahr. Doch bald wird die Robusto milder und süßer. Dann ballert die Zigarre mit voller Kraft mit viel dunkler Schokolade und Espressonoten. Schließlich wird sie wieder milder und pfeffriger und schokoladiger. Der Abbrand erfolgt erstaunlich schnell. Unser Fazit: Tolle Zigarre!

Plan B
Mit dem Bus geht es ein paar Quartiere weiter. Aydin leitet uns ins “Plan B”. Im Plan B kann man bis früh morgens feiern. Die Location ist eine Mischung aus Bar und Lounge. Getanzt wird nicht, dafür gibt es einen sehr großen Raucherraum mit vielen Tischen und einer bequemen Couch.
Bei der vorletzten Zigarre des Abends testen wir die AJ Fernández Brazil Robusto mit ihrem seidigem Mata Fina Deckblatt. Nach den zwei intensiven und pfeffrigen Starts beginnt die AJ Fernández Brazil Robusto nach dem Anzünden mit sehr weicher und sehr ausgewogener Aromatik. Pfeffer hatte wir heute schon ausreichend. Bald taucht eine feine Süße auf und es folgt eine milde Phase. Dominante Aromen sind Schokolade und Kaffee. Der Negroni dazu ist ein toller Begleiter.
Zum Schluss folgt noch eine Pfeife und eine vierte Zigarre an diesem Abend in Spandau. Um 2 Uhr morgens verabschieden wir uns schließlich. Das war eine lange Zigarrentour. Sie beweist: Zigarre rauchen in Spandau – das geht!