Frostig war das Verhältnis Kuba – USA in den letzten 50 Jahren. Beide Länder litten darunter, dass General Fulgencio Batistas von kubanischem Regime rund um Fidel Castro 1959 gestürzt wurde. General Batista hatte sehr Amerika-freundlich gehandelt. Korruption und Bereicherung amerikanischer Unternehmen waren die Folge gewesen. Das kubanische Volk hatte aufbegehrt und in Fidel Castro einen Anführer gefunden.
Heute wird weniger über die Geschichte diskutiert als vielmehr um die Zukunft des karibischen Landes. Dabei geht es vor allem um wirtschaftliche Interessen und die Frage was passiert mit dem bedeutendstem Devisenbringer Kubas, den berühmten Havannas? Zigarrenraucher interessiert vor allem die Frage: Wie geht es mit Zigarren aus Kuba nach dem Fall des Handelsembargos weiter?
Kubanische Zigarren gelten als die besten der Welt
Dass kubanische Zigarren nach wie vor als die besten der Welt gelten, führte in den letzten Jahren zu einer weltweit ansteigenden Nachfrage. Mittlerweile haben sogar die Asiaten exklusive Serien wie die Cohiba Behike oder die limitierten Auflagen, die sich „Ediciones Limitadas“ nennen, für sich entdeckt. Was ist aber mit dem nächstgelegenen Markt, der USA?
Hunderte Millionen Zigarren sollen in den USA jedes Jahr geraucht werden. Florida ist nicht einmal 100 km von Kuba entfernt. Wird das Embargo fallen und die USA importieren wieder Güter aus Kuba, dann könnte der US-amerikanische Markt alles verschlingen, was einigermaßen rauchbar ist, so die Furcht.
2.000 $ anstatt 500 $ die nach Kuba zurückfließen könnten
Derzeit hoffen sowohl das kubanische Volk wie auch amerikanische Investoren auf die wirtschaftliche Öffnung Kubas. Die kubanische Regierung hofft auf zusätzliche Einnahmen und eine Verbesserung der Infrastruktur. Investoren zeigen großes Interesse am Ausbau der Tourismuspläne. Ganze Hotelketten sollen entstehen.
Experten sind sich jedoch darin einig, dass der mögliche wirtschaftliche Boom beinahe gänzlich am kubanischen Volk vorbeifließen wird. Regierungsangehörige und private Investoren werden profitieren. Wer heute umgerechnet 20 $ im Monat verdient, der wird weder investieren, noch wird er sich ausländische Konsumartikel leisten können, die dann Kuba überfluten könnten.
Ein paar Vorteile dürften kubanischen Familien allerdings schon sehen: So könnten in Zukunft monatlich 2.000 $ anstatt 500 $ nach Kuba zurückfließen, die von Exilkubanern in den USA erwirtschaftet werden. Bis zu 2 Milliarden sind in den letzten Jahren zurückgeflossen. Mit diesem Geld könnten sich nicht nur zurückkehrende Kubaner in ihrer Heimat ein Gewerbe aufbauen.
Wird Kuba wieder ausgebeutet werden?
Wer die Situation in Kuba kennt, der weiß: Das Land besitzt Potenzial in Sachen Zigarren und Zucker. Wer Zucker produziert, der kann auch Rum herstellen. Hier sind die Kubaner stark, aber wird das ausreichen für ein Land, das circa 65 % seiner Lebensmittel importiert und noch nicht einmal über ein High-Speed-Internet verfügt. Es bleibt offen, ob nicht Investoren erneut das Land ausbeuten, so wie es zu Zeiten Batistas gekommen war. Damals hat sich der kubanische Staat seine Ölfelder zurückerobert und US-amerikanische Firmen verstaatlicht.