Sebastian Gollas von StarkeZigarren hat zum Interview in Doha eingeladen: Vom Master Zigarren Sommelier David Alexander Dos Passos wird er erfahren, was die Zigarrenbranche in Katar kennzeichnet. Die beiden treffen sich in der Blue Cigar Writer`s Lounge im Raffles. In der Zigarrenlounge des Luxushotels stehen über 7.000 zum Teil sehr alte Bücher. Eine Nacht im Raffles liegt bei etwa 500 US-Dollar. Hotel und Lounge repräsentieren gut, was den Zigarrenraucher in Doha erwartet: Luxus, Exotik und guter Service.
Für die Eigenmarke der Zigarrenlounge zahlt der Gast je nach Format circa 50 – 250 Euro. Dafür erhält er eine italienische Kreation aus dem Hause Andrea Molinari mit einem kubanischen Deckblatt aus dem Jahr 1997. In der Lounge gibt es Bilder, wie sich Molinari mit Fidel Castro trifft. Das fühlt sich ziemlich exotisch an.
Wie geht es nach der Fußball-WM weiter?

Die Fußball-WM hat Doha zu einer anderen Stadt gemacht. In kürzester Zeit wurden eine U-Bahn gebaut, Gehwege angelegt, Fünfsternehotels am Fließband gebaut und nicht zuletzt modernste Stadien entwickelt. Der Bauboom hat zu einem massiven Zuzug an Arbeitern gesorgt und schließlich wurde alles getan, um den Aufenthalt der internationalen Gäste möglichst angenehm zu gestalten. Die Hotels haben entsprechend Personal eingestellt.
Beim Besuch im Januar 2024 ist von der Goldgräberstimmung nicht mehr viel übriggeblieben. Zwar fand damals gerade der Asian Cup statt, aber dieser konnte nicht annähernd so viele Gäste anlocken wie die Weltmeisterschaft. Die Hotels kämpfen mit einer geringen Auslastung und müssen Personal ausstellen.
Über 100 Fünfsternehotels in Doha

Das hat einen großen Einfluss auf die Zigarrenlounges. Denn diese befinden sich fast immer in einem Fünfsternehotel. Über 100 soll es davon in Doha geben. Besonders bemerkenswert sind die Bohemia Lounge im Kempinski Hotel, die Blue Cigar Writer`s Lounge im Raffles, La Vue im Interconti Beach & Spa und die Lounge in The St. Regis Marsa Arabia Island. Die Library Lounge im Four Seasons, Westbay, soll die erste Zigarrenlounge der Stadt sein. The Engine Room im St. Regis richtet sich an Freunde des Motorsports und die Cigar Lounge im Corinthia Yacht Club ist Mitgliedern vorenthalten.
Bei so viel Auswahl – lohnt sich eine Zigarrenreise nach Katar? Was hat der Mittlere Osten momentan für den Aficionado zu bieten? Zweifelsohne sind die Zigarrenlounges kaum zu übertreffen. Am Design wurde hier nicht gespart. Meistens trifft der Aficionado gut geschultes Personal an. Es fehlt allerdings an Zigarren. Die Auswahl ist klein und viel teurer als in Europa oder den USA. Wer allerdings seine eigenen Zigarren mitbringt kommt hier voll auf seine Kosten. Erstens zahlt man nicht für die mitgebrachten Zigarren und zweitens werden sehr gute Drinks serviert. Besonders Mocktails sind zu empfehlen. Man kann meistens drinnen wie draußen rauchen und die Atmosphäre ist sehr entspannt, viele Gäste darf man nicht erwarten.
Auf nach Jakarta
Drei Tage lang hat Sebastian Gollas Geschäfte und Lounges in Doha besucht und so 95% des Angebots kennengelernt. Ein Zigarrenevent hat in dieser Zeit leider nicht stattgefunden. Die vielen Interviews mit Leuten aus der Branche haben einen guten Überblick verschafft. Der Mittlere Osten scheint für den Westen zugänglicher zu werden. Dubai schreitet voran, Katar, Bahrain und Saudi Arabien ziehen nach.
Es ist eine spannende Zeit für diese Region. Für StarkeZigarren ist es an der Zeit, nach Jakarta aufzubrechen. Für den Mocktail im Raffles zahlt Sebastian Gollas etwa 25 Euro. Bevor es weiter nach Indonesien geht, gönnt er sich noch eine Montecristo No. 2 in der Churchill Lounge im Dusit Hotel & Suits, Westbay. Kostenpunkt: 87 Euro. Kubanische Zigarren sind hier vergleichsweise günstig.
Weiterführende Themen zur Zigarre
-> Interview mit Zigarren Sommelier David Alexander Dos Passos (lebt in Doha)